«Ansatzpunkte einer datenbasierten Prognose der Progression chronischer Niereninsuffizienz» so lautet der trockene Titel der Master-Thesis von Raoul Boender. Dahinter steckt seine persönliche Geschichte, denn der Absolvent des MAS Customer Excellence ist selbst Patient. Er leidet seit vielen Jahren an einer rheumatischen Erkrankung der Nieren und ist aktuell in Dialysebehandlung.

Neue Prognose-Methode führt zu Arbeitsgruppe

Die bei ihm angewendete Prognose-Methode, wann er selbst mit der Dialyse starten musste, hatte eine Abweichung von rund zwei Jahren. Zu ungenau für den Absolventen des MAS Costumer Excellence. Er fragte bei der HWZ und dem Universitätsspital Zürich an, ob er über dieses Thema seine Master-Thesis schreiben darf und nutze sein Wissen aus dem CAS Customer Intelligence, um eine Methode zu entwickeln, wie der Dialysebeginn auf wenige Wochen genau vorhergesagt werden kann. Die Idee fiel auf fruchtbaren Boden und so bildete sich eine Arbeitsgruppe der HWZ und des Universitätsspital Zürich, welche dieses generelle Problem über die Grenzen der Master-Thesis hinweg weiter untersucht.

Einbezug der kantonalen Ethikkommission

Bevor Boender aber mit seiner Master-Thesis beginnen konnte, musste er einige Hürden überwinden. So brauchte er eine Bewilligung der kantonalen Ethikkommission, damit er die anonymisierten Patientendaten überhaupt nutzen durfte. Und auch gesundheitlich war es eine Herausforderung: Zum Zeitpunkt des Schreibens war Boender bereits mitten im Dialyseprozess. Wie er es geschafft hat, trotz Betroffenheit eine wissenschaftliche Distanz zu wahren, wie er seine Master-Thesis erfolgreich abschliessen konnte und was er sich zum Thema Organspende in Zukunft wünscht, erzählt er uns im Podcast: «HWZ on Air: Deep Talk».